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Unsere Geschichte - Hausbesuch

Natur + Reisen, Land + Leute • 27.09.2025 • 12:00 - 12:45
Vor 400 Jahren eine Handwerkergasse: Die Koltmannstraße im Lüneburger Wasserviertel.
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Ehepaar Krentzien schaut sich alte Baupläne ihres 400 Jahre alten Fachwerkhauses an.
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Dieter Luhmann im alten Brauhaus in der Lüner Straße.
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Das alte Brauhaus der Familie Luhmann in Lüneburg.
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Originaltitel
Hausbesuch
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2015
Natur + Reisen, Land + Leute
Das Format "Unsere Geschichte - Hausbesuch" erzählt die Geschichte bedeutender Dörfer, Straßen und Stadtviertel und taucht in den Alltag der heutigen Bewohner*innen ein, in opulenten Bildern, mit völlig neuen Perspektiven. Eine ferngesteuerte Kameradrohne liefert spektakuläre Aufnahmen der alten Gebäude. Lange zurückliegende Ereignisse werden in aufwendigen Graphic-Novel-Elementen wieder lebendig. Diese Folge führt ins Lüneburger Wasserviertel. Früher lebten hier Flussschiffer, Kaufleute und Handwerker. Fast alle verdienten ihr Geld mit Salz, dem "weißen Gold". Heutzutage wohnen in den alten Gebäuden vor allem Menschen, die sich mit viel Mühe und Enthusiasmus ihren Traum vom "Eigenheim mit Geschichte" erfüllen. Darunter ist das Ehepaar Krentzien: Familie und Freunde erklärten die beiden für verrückt, als sie ein altes Handwerkerhaus aus dem 16. Jahrhundert kauften. Es war eine komplette Ruine. Mit Sachverstand und Liebe zum Detail haben sie nach vielen Jahren daraus ein kleines Schmuckstück geschaffen. Dieter Luhmann hat das alte Haus in der Lüner Straße von seinem Vater geerbt und will es renovieren. Die Bierbrauerei Luhmann war früher eine von fast 100 Brauereien in Lüneburg. Im Erdgeschoss gibt es eine Kneipe, die oberen Stockwerke sind leer. Dieter Luhmann würde gerne zumindest die alte Giebelfront restaurieren und das für die Häuser typische Transportrad instand setzen lassen. Doch das ist ein teures Unterfangen. Ein Beispiel für sozialen Wohnungsbau im 15. Jahrhundert ist der Rote-Hahn-Stift. Hier wohnen bedürftige Lüneburger in einem für Norddeutschland einmaligen Gebäudeensemble. Es wurde seinerzeit gestiftet vom Ratsherrn Hinrik Erpensen. Wohltätigkeit gehörte damals zum guten Ton. Außerdem schlossen die Bewohner*innen den Stifter in ihr Nachtgebet ein. Deshalb wurden die kleinen Wohnungen im Volksmund auch "Gottesbuden" genannt. Rainer Garve hat im Wasserviertel ein Haus gekauft, direkt neben seinem Bruder. Doch an Einzug ist noch nicht zu denken. Gerade wird der Keller freigelegt. Hier hofft er Indizien zu finden, wie alt sein Haus wirklich ist. Und vielleicht ja auch darüber, wer vor ihm hier gewohnt hat.